Einhüftige Schrägseilbrücke

Baudaten

Länge: 1128,5 m
Breite: 11,6 m
Pylonhöhe: 73 m

Besonderheiten

Vorlandbrücke als einstegiger Plattenbalken in Spannbeton
Stromfeld als luftdicht verschweisster einzelliger Stahlverbundquerschnittp
Herstellung der Vorlandbrücken im Traggerüst
Herstellung des Stromfeldes im Freivorbau
Anbindungsrampen von 1,4 km

Bauzeit

März 2010 bis Juni 2013

Auftraggeber

Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt, NL Magdeburg


Ausführliche Beschreibung

Die Ortsumgehung Schönebeck

wird für die stark befahrene Bundesstraße B 246a in drei Abschnitten gebaut von welchen bereits zwei unter Verkehr sind.
Die B 246a ist die wichtigste Verbindung zwischen der westlich von Schönebeck verlaufenden Bundesautobahn A 14 Magdeburg – Halleund der A 2 Hannover – Berlin, Anschlussstelle Burg sowie zu den ostelbischen Umlandgemeinden Gommern und Möckern. Der im April2010 begonnene 2,7 km lange 3. Abschnitt beginnt am Kreisverkehr an der Barbyer Straße, überquert die Elbe und wird hinter dem Ortsausgang Grünewalde wieder auf die alte Trasse der B 246a geführt.

Die neue Elbbrücke

für die Ortsumgehung entsteht in direkter Sichtweite zur bestehenden Schönebecker Stadtbrücke. Mit dieser 1128 m langen Brücke wird bis 2012 der letzte Bauabschnitt der Ortsumgehung geschlossen.
Das neue Brückenbauwerk überquert dabei die Stromelbe und das gesamte sich zwischen den links- und rechtselbischen Elbdeichen erstreckende Überflutungsgebiet in einem Brückenzug.
Hierfür werden in den Vorlandbereichen auf der Schönebecker Seite 16 Brückenfelder und auf der Grünewalder Seite 8 Brückenfelder mit Spannweiten von bis zu 44 m aus Spannbeton gebaut. Das eigentliche Stromfeld von 185 m wird dann mit einer „Schrägseilbrücke“ frei überspannt.
Bei dieser modernen Brückenform wird die Fahrbahn über Seile zu einem Pylon hin abgespannt. Das weit spannende Stromfeld ist aus einer leichten Stahlkonstruktion mit einer dünnen Betonplatte geplant und wird über Schrägseile durch drei schwere Betonseitenfelder im Gleichgewicht gehalten. Dazu sind im Strom- und Rückspannbereich jeweils 9 Seilpaare vorgesehen, welche statisch günstig, fächerförmig angeordnet werden und aus hochfesten Schrägseillitzen bestehen.
Der frei in der Elblandschaft stehende A-Pylon wird mit einer Höhe von 73 m errichtet. Durch die A-förmige Gestaltung der Schäfte können die großen Lasten der Strombrücke auf eine möglichst breite Gründungsfläche verteilt werden. Die äußere Form folgt mit einem leichten Schwung dem Kraftfluss.
Eine Besonderheit stellt der gegenüberliegende, direkt auf einem Buhnenkopf stehende Strompfeiler dar. Für den allseits sichtbaren Pfeiler wurde hier bewusst eine kelchförmige Form gewählt. Die Vorlandpfeiler werden, um einen guten Hochwasserdurchfluss zu ermöglichen, mit elliptischen Pfeilerquerschnitten ausgeführt.

Herstellung

Der Bau der Brücke beginnt mit den südlichen Vorlandfeldern, welche vom Elbdeich aus Feld für Feld auf einem Traggerüst hergestellt werden. Gleichzeitig wird der Pylon mit Hilfe einer Kletterschalung aus Stahlbeton errichtet, wobei im Pylonkopf zur Verankerung der Seile ein spezieller Stahlkern vorgesehen ist.
Nach der Fertigstellung der südlichen Vorlandfelder und des Pylons wird das Stromfeldes im sogenannten „Freivorbau“ in insgesamt 10 Abschnitten hergestellt. Dazu werden bis zu 18,5 m lange Stahlteile in der Werkstatt vorgefertigt und auf die Baustelle transportiert. Die Montage erfolgt hier abschnittsweise immer von den bereits fertiggestellten Brückenteilen aus mit einem Kran. In jedem Abschnitt werden die zugehörigen Seilpaare eingebaut, gespannt und ein 18,5 m langes Stück der Fahrbahnplatte betoniert, nach dessen Erhärten der jeweils nächste Abschnitt montiert werden kann.
Auf der anderen Elbseite werden parallel zum Freivorbau des Stromfeldes dienördlichen Vorlandfelder wie zuvor die südlichen auf einem Traggerüst vom Elbdeich aus beginnend bis zum Strompfeiler hergestellt. Mit dem Einheben des letzten Abschnitts des Stromfeldes erfolgt der Brückenanschluss.

Londoner„Institution Of Structural Engineers“ kürte Elbauenbrücke bei Schönebeck zum Bauwerk 2014

STARTSEITE -> Beschreibung -> Schrägseilbrücke[ Impressum ]

CSS ist valide!